Mama hat nämlich deinen Rücken mein Schatz
(Sabrina Setlur – Ich leb´ für Dich)
Jeder Mensch braucht einen Rückhalt, jeder Mensch braucht ein Zuhause, jeder Mensch braucht Menschen.
Das Wir ist wichtig
Nicht jeder Künstler will ein H. P. Lovecraft sein, denn Einsamkeit ist manchmal der Tod der Kreativität. Kunst und Familie ist vereinbar, es kommt nur auf die Menschen an.
Dein Rücken, mein Rücken, unser Rücken
Der Rücken ist das Symbol der Stärke. Ohne den Rücken würden wir nicht aufrecht gehen. Jeder hat einen, die wenigsten benutzen ihn.
Die Stärke, die man braucht, um durchzustehen was das Leben einem bietet (oder eben nicht), braucht manchmal mehr als nur ein Kreuz (hier umgangssprachlich für Rücken) und nicht nur bei Kreativen. Wo findet man den Halt. Im Dorf, das früher einmal die erweiterte Familie war? Dieses Dorf gibt es nicht mehr. In der Familie im weitesten Sinn? Vielleicht, Familie kann man sich nicht aussuchen. Bei Freunden? Manchmal trennen Ereignisse die Spreu vom Weizen und von Freunden bleiben nur noch Erinnerungen. Die Familie im engeren Sinne?
Richtig gewählt ist halb gewonnen
Für eine Familie braucht es im klassischen Sinne Vater, Mutter und eine unbestimmte Anzahl von Kindern. Für eine Familie, die nicht dem klassischen Klischee entspricht, braucht es zwei Erwachsene und eine unbestimmte Anzahl von Kindern. Da beides wunderbar funktionieren kann, kürzen wie die verschiedenen Lebensweisen und erhalten als Ergebnis: Familie.
Klappt das so einfach mit dem Kreuz? Wenn man richtig gewählt hat ja.
Dazu muss man in den Schichten des Menschen tiefer graben. Manchmal hört bei den Menschen die Übereinstimmung des Paares schon bei der oberflächlichen Betrachtung auf, aber wir müssen tiefer, dort wo die Frequenzen zu Hause sind, die für ein “in guten wie in schlechten Zeiten” verantwortlich sind. Deshalb prüfe, wer sich ewig bindet.
Alter Spruch, der im Kern über Dein Glück entscheidet.
Künstlers Kreuzx
Der Künstler als Wesen ist eher feinstofflich (wie oft habe ich dies eigentlich schon erwähnt). Da ist es nicht verwunderlich, wenn er den einen oder anderen Tritt in den Hintern benötigt, um mehr als Kunst zu machen. Hört sich hart an, aber so erzeugt man Bilder. Hierfür benötigt er (oder sie) manchmal mehr als einen (mehrere) Menschen (also die Familie). Das Leben hat sich verändert und das Leben eines Künstlers auch.
Einschub
Die Veränderung anhand einer Karikatur erklärt (gesehen auf TikTok)
Künstler früher: 5% Kreativität, 95% Sex, Drugs and Rock ´n´ Roll
Künstler heute: 5% Kreativität, 95% Social Media
Einschub Ende
Die Welt hat sich verändert, die Menschen parzellieren sich immer mehr, Freundschaften werden über Bits und Bytes geschlossen, dies alles ist nicht gut für die Gattung Mensch, die tief in ihrem Inneren immer noch ein Herdentier ist. Umso wichtiger ist es die richtigen Menschen an seiner Seite zu haben, die einen nicht nur den Rücken freihalten, sondern auch die Freiheit geben, das zu tun, was manchmal getan werden muss. Und als Künstler gibt es einiges, was getan werden muss. Social Media ist Fluch und Segen. Bleibt man nicht am Ball und postet, bis die Finger bluten, dann wird man von anderen überrollt und verschwindet im Nirvana des Vergessens.
Das Kreuz des Künstlers ist die Gabe von Zeit
Zeit ist die Komponente, die einen als Künstler ermöglicht, alle Verpflichtungen wahrzunehmen. Schreiben, Interview, Lesungen, Social Media usw. usw.
Aber nehmen bedeutet auch geben. Wer Unterstützung bekommt, muss auch Unterstützung geben, sonst gerät das Konstrukt Familie in Schieflage. Deshalb: Richtig gewählt ist halb gewonnen.
Es ist nicht einfach, alles was die Welt verlangt unter einen Hut zu bekommen. Es ist ein Kraftakt, aber ich habe Unterstützung und gebe Unterstützung. Deshalb: Ich habe richtig gewählt.