Heute wird es ruhiger, das liegt nicht an der der Vorweihnachtszeit (in der die Episode geschrieben bzw. eingesprochen wird). Der Mensch braucht den Ausgleich: Trubel und Ruhe, Urlaub und Arbeit.
Nur Aktion
Bisher habe ich in meinem Experiment immer nur von Aktionen gesprochen. Schreiben, kaufen, beobachten, analysieren und den Kurs korrigieren. Aber das ist nicht alles. Nach der Aktion muss auch die Ruhe kommen und die erreiche ich mit Meditation. Zen-Meditation.
Dem Plappermaul den Mund verbieten
Worum geht es bei der Meditation?
Nun, hauptsächlich darum, dem Geist ein wenig Ruhe zu verschaffen. Ihn sozusagen in Leerlauf zu versetzen.
Kein Problem. Jeder kennt bestimmt einen, von dem er mit Fug und Recht behaupten kann: Der denkt nicht. Hier reitet mich der Sarkasmus.
Die Stille im Kopf herzustellen ist eine der schwersten Aufgaben, die ich kenne.
Und er plappert doch
Ehe es man sich versieht, kommen die Gedanken. Man ist so daran gewöhnt, dass es einen nicht sofort auffällt. Man hat schon eine ganze Strecke gedacht, bis einem einfällt, dass man meditiert und das feuchte Brötchen (Gehirn), oder was auch immer für die Plapperei zuständig ist, wieder mal ganz klammheimlich ausgedreht hat.
Der Mensch ist negativ
Das ist jetzt nicht negativ gemeint.
Unser Steinzeithirn ist immer noch dabei, die Umgebung nach Gefahren zu scannen. Will einer mein Brötchen, meine Frau oder sogar mein Leben oder, im schlimmsten Fall, alle drei?
Hört sich nach einer Schauergeschichte an. Aber warum nehmen wir Bewegungen wahr, warum haben wir Stresssymptome, wo eigentlich alles in Butter sein sollte?
Es ist der Neandertaler in uns, der hinter jeder Ecke eine Gefahr vermutet.
Wolke oder Blatt oder
Bedeutet dass, das meditieren sinnlos ist? Nein, ganz im Gegenteil. Dem Plappermaul können wir mit etwas Übung Einhalt gebieten. Wenn ich meditiere und ein Gedanke kommt wieder angerauscht, dann hänge ich den Störenfried an eine Wolke und lasse ihn weiterziehen. Wahlweise benutze ich ein Ahornblatt, das auch einem kleinen Fluss davonschwimmt. Damit signalisiere ich meinem Hirn, dass ich im Moment keinen Gedanken an den Gedanken verschwende. Danach meditiere ich weiter.
Ja, die nächste Unterbrechung lauert schon wieder, aber da muss man stur bleiben: Gedanken auf das Blatt (wahlweise Wolke) und tschüss.
Über der Scheisse meditieren
Der Sarkasmus ist mir eigen. Ich habe in meinem Arbeits-, Schlaf-, Podcast-, Musizierzimmer einen Kubus, der die Toilette beinhaltet und darüber ist eine Plattform, wo ich meditiere.
Hier habe ich nach der Meditation, wenn man seinen Gedanken wieder erlaubt fahrt aufzunehmen, einen anderen höheren Blickwinkel auf die Welt, die Probleme und nicht zuletzt meine Bedürfnisse.
Einer geht noch
Hände hoch, wer hat es mit dem Nacken.
Genau dafür ist die Meditation gut. Wenn ich auf meinem Kissen sitze, merke ich wie die Schultern nach unten gehen. Und dies soweit, dass ich immer wieder erstaunt bin, wie verspannt ich eigentlich bin.
Wenn sich das für euch nach einer Möglichkeit anhört, ein wenig Ruhe ins Leben zu bringen, probiert es aus.
Meditation habe ich bei einem Kurs in der Volkshochschule begonnen.