„In des Dichters Herzen
Brennen oft mehrere Kerzen.“
Wilhelm Busch
Feuer frei
Du hast Visionen. Bock darauf, die Welt aus den Angeln zu heben und deinem Leben eine neue Richtung zu geben. Du feuerst aus allen Rohren. Das beschreibt es hypergenau, wie ich fühle, wie ich lebe. Ich schreibe, ich designe, ich ziehe mein Geschäft von fast Null auf 100, ich blogge, ich podcaste und ich bin noch brot- und butterjobmäßig unterwegs.
Das ist Feuer frei, das ist aber auch nah dran an einem Burnout.
Burnout – ein kurzer Einschub
Burnout ist ein ernstzunehmendes Phänomen, das in den letzten Jahren immer stärker in den Fokus gerückt ist. Es handelt sich dabei um einen Zustand extremer physischer, emotionaler und geistiger Erschöpfung, der durch anhaltenden Stress am Arbeitsplatz entsteht. Menschen, die von Burnout betroffen sind, fühlen sich häufig überfordert, ausgebrannt und haben das Gefühl, keine Energie mehr für ihre täglichen Aufgaben aufbringen zu können.
Burnout ist keine vorübergehende Erschöpfung, sondern ein chronischer Zustand, der sich negativ auf die Gesundheit und das Wohlbefinden einer Person auswirkt. Die Symptome können sich auf verschiedene Bereiche des Lebens auswirken, einschließlich der körperlichen Gesundheit, der emotionalen Stabilität und der sozialen Beziehungen.
Die Ursachen für Burnout sind vielfältig und können sowohl individuelle Faktoren als auch Arbeitsplatzbedingungen umfassen. Zu den Risikofaktoren gehören hoher Arbeitsdruck, lange Arbeitszeiten, fehlende Kontrolle über die Arbeit, unklare Erwartungen, ein schlechtes Arbeitsumfeld und mangelnde Unterstützung durch Vorgesetzte und Kollegen.
Es ist wichtig, Burnout ernst zu nehmen und rechtzeitig gegenzusteuern. Eine ausgewogene Work-Life-Balance, Stressmanagement-Techniken wie regelmäßige Pausen und Entspannungsübungen sowie der Aufbau eines starken sozialen Netzwerks können helfen, Burnout vorzubeugen. Wenn Burnout bereits aufgetreten ist, ist es ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um eine vollständige Genesung zu unterstützen.
Burnout ist ein Zeichen dafür, dass das Arbeitsumfeld und die individuelle Belastbarkeit nicht im Einklang sind. Durch eine verstärkte Sensibilisierung und Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen kann Burnout als ernsthafte Gesundheitsgefahr reduziert werden. Die Anerkennung und Unterstützung von Betroffenen sind wichtige Schritte, um diese Herausforderung anzugehen und eine gesündere Arbeitswelt zu schaffen.
Das Mittelmaß finden
Bin ich im Burnout angelangt?
Ich denke nicht, aber die Grenzen sind fließend, der Mensch ein Gewohnheitstier. Irgendwann überschreitet man die amorphe Grenze und merkt es erst, wenn man schon eine ganze Zeit in “Feindesland” herumstolziert. Deshalb ist es wichtig, das Mittelmaß zu finden. Aber was genau ist das Maß, das einem dem Spaß an der Sache nicht versaut und andererseits nicht in das Fegefeuer der Überbelastung reißt?
Suche und Du wirst nicht finden
Man wird dieses Maß nicht finden, weil der Mensch immer wieder Ausreden oder anders geartete Entschuldigungen vorbringt, um das zu rechtfertigen, was er gerade macht. Die Balance wird auf Erfahrung und konsequente Einhaltung von Ruhepausen zu erreichen sein. Schwierig, wenn nicht sogar fast unmöglich.
Nicht auf allen Wegen gleichzeitig über die Ziellinie
Ich muss mir eingestehen, dass ich nicht alles auf einmal machen und nicht alles auf einmal schaffen kann. Doof, ist aber so. Es würde nicht nur die Kreativität und damit die Kunst, die ich erschaffe, leiden, sondern ich auch.
Deshalb muss ich abwägen, das eine oder andere Projekt ein wenig langsamer angehen lassen oder für eine Weile auf Eis legen. Also, den Druck aus den Projekten und was wichtiger ist, den Druck von mir selbst zu nehmen. Nur so und nicht anders, schafft man es ohne auszubrennen.
Deswegen werde ich mir die Freiheit nehmen, den Blog oder den Podcast nur dann zu machen, wenn ich Zeit habe und dies war genau der Grund für die einwöchige Pause. Ob, wann, wie wird die Zukunft zeigen, aber diese Befreiung fühlt sich gut an und das Leben sollte doch zum großen Teil ein Handschmeichler sein.