Ab heute erst einmal dreistellig.
Ja denn mal Happy Birthday.
100 Wochen Abenteuer Podcast. Hat sich das gelohnt?
Aber sowas von.
Ich habe mich in der Zeit viel mit dem beschäftigt, was ich mache, wie ich es mache und die Ziele deutlicher definiert.
Zielflagge
Episode 20 war der Wandel in meiner Podcast-Karriere. Von Szene-News zu einem jugendfreien Striptease meiner Ziele. 80 Episoden und wo bleibt die Zielflagge? Die wird es nicht geben.
Und diese Aussage ist keine Enttäuschung, sondern eine logische Folge dessen, wer ich bin und was ich erreichen möchte.
Bin ich nicht mehr auf mein propagiertes Ziel aus?
Oh, doch, ich bin so scharf wie nie darauf. Aber das Leben lehrt einen, dass das anvisierte Ziel immer nur eine Etappe zum nächsten Ziel ist. Also zumindest sehe ich dies so.
Hinter allem was ich mir vorgenommen habe, hinter allem was ich erreichen möchte, stecken noch weitere Ziele. Die einzige Änderung wird sein, dass die nächsten Ziele immer weniger etwas mit Kohle, Zaster, Money zu tun haben werden. Hat man erst einmal die (finanzielle) Freiheit auf den Sockel gehoben, wird die Wichtigkeit des Geldes schwinden.
Warum nicht jetzt?
Die Gesellschaft kann nur mit Geld existieren. Der Warentausch ist Geschichte (siehe Episode 99). Man bekommt nichts oder fast nichts für eine Gegenleistung, wenn die nicht Geld heißt.
Aber warum wird das Geld unwichtiger, wenn einige Ziele erreicht sind?
Es gibt eine wundervolle Möglichkeit, seinen Wünschen auf den Grund zu gehen. Und damit meine ich wirklich die Ursache der Wünsche, die Wurzel des Ganzen.
Vielleicht habt ihr schon einmal von der “5-mal Warum”-Methode gehört.
Warum geht es dabei?
Einfach erklärt: Du fragst dich, warum möchte ich dieses oder jenes Ziel erreichen. Diese Antwort hinterfragst du wieder mit einem, richtig, Warum. Und so weiter und so weiter, bis maximal fünf Warum auf der Liste stehen (kein Schreibzwang).
Lass uns das mal durchspielen, bin auch freiwillig Opfer.
- Warum möchte ich so reich werden, dass ich nicht mehr arbeiten gehen muss?
Damit ich mich den ganzen Tag meiner Kunst widmen kann. - Warum will ich mich den ganzen Tag der Kunst widmen?
Damit ich Zeit habe, alle meine künstlerischen Interessen auszuleben. - Warum will ich alle meine künstlerischen Interessen ausleben?
Die Vielfältigkeit ist für mich Kunst. - Warum ist die Vielfältigkeit Kunst für mich?
Tief in meinem Inneren fühle ich, dass dort mehr ist als nur schreiben. - Warum fühle ich, dass in meinem Inneren mehr ist, als nur schreiben?
Weil Kreativität für mich ein Urgefühl ist, der Lebenssinn.
Weil Kreativität für mich ein Urgefühl ist, der Lebenssinn.
Die fünf Mal Warum haben mich auf den Bodensatz meines Seins gebracht. Für mich ist Kreativität ein Urgefühl. Ich hatte dies schon früher gewusst. Warum? Nun, dies ist kein sechstes Warum, aber ich hatte schon immer das Bewusstsein, alles mit Kreativität zu versehen. Seien es Texte, Diskussionen oder auch die Einrichtung meiner Wohnungen.
Die Erkenntnis formt die Zeit, formt das Ziel
Ungeduld ist eine der frühesten Erkenntnisse, die ein Teil meines Egos ist. Man kann die Ungeduld nicht eliminieren, ich zumindest nicht, also muss ich mich mit dem Missstand zwangsweise arrangieren. Ungeduld ist eine Unterform von Zeit. Ich kann es nicht erwarten, das Ziel (Zwischenziel) zu erreichen. Aber die Zeit formt einen, die Zeit formt das Ziel, beziehungsweise ob das Ziel das Ziel ist. Nur die Zeit und die Energie, mit der man sich dem Ziel nähert, kann einem aufzeigen, ob dies ein Ziel aus den Tiefen des eigenen Herzens ist.
Es dauert so lange, wie es dauert
Ein Musikproduzent auf TikTok hat es sehr gut auf den Punkt gebracht und mir, dem Ungeduldigen, wieder einmal die Augen geöffnet.
Es hat wenig Wert, wenn man für eine Aufgabe ein Zeitraster vorgibt. Wenn in diesem Zeitraster nicht das Optimum erzielt wird, dann nimmt man mit hoher Wahrscheinlichkeit das zweit- oder drittbeste Ergebnis. Aber nicht die Number One.
Also gebe ich der Sache Zeit zu reifen, zu wachsen und sich in die Richtung zu entwickeln, die die richtige für mich ist. Das Leben findet immer einen Weg und manchmal ist der Umweg oder auch die Zeit ein Lehrmeister. Und gerade dieser Umweg muss gegangen werden, die Lehren daraus gezogen werden, damit man reif für das Ziel ist.
Ach ja: Alle Projektleiter oder sonstige Deadline-Abhängige, manchmal muss man sich Zeitlimits setzen, ganz richtig. Aber wenn es um Kunst und das Gefühl, das in der Kunst steckt, geht, dann ist die Todeslinie wirklich das, was sie ist: Das Ende.